Rezension
Der erste Teil des außergewöhnlichen, vier Alben umfassenden Großprojektes des Londoners entzieht sich jeder Kategorisierung: Vorbarocke Vokalmusik, amerikanische Symphonik (irgendwo zwischen Aaron Copland und Ferde Groffé), afrikanische und arabische Musik, Hiphop, Pop – ob das in der Summe dann Jazz ergibt, mögen andere entscheiden. Unter den Mitwirkenden: Sängerin Laura Mvula, der marokkanische Gnawa-Meister Hamid El Kasri, zwei a capella-Ensembles (Take 6 und Voces8) sowie ein ganzes Orchester unter der Leitung von Jules Buckley. Wie immer man das (unbedingt faszinierende) Ergebnis nennen mag: Colliers Talent als Multiinstrumentalist, Komponist und Arrangeur beeindruckt schon sehr. Der erste Platz der Billboard Jazz Charts und der Grammy (für das in der Tat sehr brillante und fraglos jazzige Arrangement des Lionel Richie-Covers „All Night Long“) waren verdienter Lohn für dieses ambitionierte Meisterstück des hier gerade 24jährigen. – Endlich auch auf Vinyl. (2018/2021)