Shemekia Copeland

Done Come Too Far

Label/AN:  Alligator, AL5010
Format:  LP, clear vinyl

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Rezension

Abermals zeigt sich Copeland nicht nur als charismatische Sängerin, sondern auch als scharfe und schonungslose Beobachterin der amerikanischen Gesellschaft. Soziale Schieflagen und alltäglicher Rassismus, die Angst vor Amokläufen und Polizeigewalt sind Themen dieser aufwühlenden Songs; als herausragendes Beispiel sei “The Talk” genannt: Eine Mutter schärft hier ihrem Teenager-Sohn ein, um Gottes willen nicht aufzufallen, weil ein junger Schwarzer im Zweifelsfall schon verloren hat, wenn ihn ein weißer Polizist auch nur anspricht. Oder das archaisch instrumentierte “Gullah Geechee”, das an die Ursprünge der afroamerikanischen Gesellschaft in der Sklaverei erinnert. In “klassischen” Themen ist sie allerdings nicht weniger berührend, etwa einem tief gefühlten Cover von Susan Werners Beziehungsende-Song “Why Why Why”. Und wenn sie will, kann sie zwischen urbanem oder ruralem Blues, Soul und sattem Rock auch mal eine ausgelassene Cajun-Party feiern (“Fried Catfish And Bibles”). Will Kimbrough produzierte abermals, Sonny Landreth und Cedric Burnside bereichern dieses sehr starke Album mit Gastauftritten. (2022)