Nach fünf Jahren des selbstauferlegten Exils am heimischen Herd meldete sich Lennon (mit Ehefrau) zurück – mit einem Album, das vom Songwriting her zwar unverkennbar Lennon ist, dabei aber so ziemlich das genaue Gegenteil des Solo-Debüts darstellt: Der Mann hatte seinen Frieden gefunden, seine innere Mitte, und stellte genau das in seinen neuen Songs – seinen letzten zu Lebzeiten veröffentlichten – auch fest. Eine dringende Neubewertung verdienen die Ono-Beiträge: Zwar hat man jedesmal das Gefühl, plötzlich in eine ganz andere Platte gebeamt worden zu sein, aber das Material an sich ist große Klasse. Die Frau steckte mit ihren bald 50 Jahren so manches gefeierte Jungtalent der New Wave aber ganz locker in die Tasche, manches weist weit in die Pop-Zukunft, ohne (wie zuvor ja oft) angestrengt avantgardistisch zu wirken. (1980/2015)