Rezension
Das einzige Album des großen Westküsten-Tenorman für das Bethlehem-Label ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man als grundsätzlich dem Cool Jazz zuzurechnender Musiker verdammt „hot“ klingen kann. Die Versionen von „Doggin‘ Around“ und „Avalon“ sollten jeden Club zum Kochen bringen! Bassist George Tucker und Drummer Dannie Richmond sorgen für reichlich Brennstoff an der Basis, Sims und Pianist Dave McKenna wechseln sich mit furiosen Soli ab. Wobei McKennas perkussive Behandlung des Pianos des Öfteren an ein Vibraphon-Solo Marke Lionel Hampton denken läßt! Was auch ganz gut in die Zeit paßt, die auf dieser 1960er Session gefeiert wird: Die Jahre um 1940, die große Zeit des Big Band-Swing. Die Band hier ist zwar nur vier Mann stark, trifft in Sachen Druck und Drive den Geist der großen Bands von Count Basie über Hampton bis Woody Herman aber verdammt gut! Heiße Scheibe, buchstäblich. (1960/2013)