Rezension
Brigid Mae Power hat eine besonders behutsame Art, aus der Folktradition ihrer Heimat (Irland) zu schöpfen und doch zeitgemäß zu klingen – selbst dann, wenn sie Traditionals interpretiert wie im ersten und im letzten Song ihres vierten Albums. Das klingt nicht „modern“, aber es klingt auch nicht nach dem, was man sonst so unter Irish Folk subsumiert. Zarte, wunderbare Musik. Für ihre eigenen neuen Songs gilt das natürlich nicht weniger; bei den feinfühligen Arrangements half US-Kollege Peter Broderick mit. Manchmal reicht ein Klavier, doch es kommen (neben den außerdem von Power selbst gespielten diversen Gitarren, Mandolinen und Akkordeon) auch Instrumente wie Violine, Autoharp, Pedal Steel, Flöte und Flügelhorn zum Einsatz, ganz nach dem Klangfarbenbedarf des jeweiligen Songs. Große Kunst berührt ja oft am tiefsten, wenn sie ganz still und bescheiden auftritt. So wie hier. (2023)