Rezension
Mit ihrem Debüt wurden Shame aus dem Stand zu den neuen Stars der britischen Post Punk-Szene. Das zweite Album stellt jenes allerdings weit in den Schatten: Gitarrist Sean Coyle-Smith ließ sich von so unterschiedlichen Einflüssen wie nigerianischem Highlife, dem Deep-Funk von ESG oder den Pop-Visionen der Talking Heads inspirieren, während Sänger Charlie Steen in seinen assoziativen Texten die intensiven Erfahrungen des plötzlichen Ruhmes verarbeitet. Das Ergebnis ist ein Album unter Starkstrom, so knochentrocken wie unvorhersehbar; gespickt mit Ideen, doch an keiner Stelle ausfransend. Nebenher Hören ist hier unmöglich; diese Songs fräsen sich schmerzhaft ins Hirn. (2021)