Rezension
Beinahe überflüssig auszuführen, daß diese Begegnung selbst unter den vielen Gipfeltreffen jener Ära eine besondere und nicht alltägliche war. Zwei der bedeutendsten Jazz-Erneuerer ihrer jeweiligen Generation; beides Musiker, die mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (hier das Orchester, dort das Saxophon) ständig nach neuen Möglichkeiten suchten. Coltranes Weg zur Avantgarde hatte gerade erst begonnen, doch weisen viele seiner ausgedehnten Soli bereits deutlich in die Richtung seiner unmittelbar vor der Tür stehenden Aufnahmen (und sein erstaunliches Impulse-Debüt "Africa/Brass" war bereits ein Jahr alt). Der Duke gibt sich elegant wie stets, und wer die "Summertime"-Aufnahme auf "Piano In The Foreground" kennt, wird sich auch nicht darüber wundern, wie selbstverständlich er auf den ungewohnten Partner eingeht. Wobei nicht verschwiegen sei, daß der umgekehrte Weg genauso funktioniert… Ein schönes Detail in diesem Zusammenhang: Beide Musiker haben ihre Rhythmusgruppen mitgebracht. Die Gespanne Jimmy Garrison/Elvin Jones und Aaron Bell/Sam Woodyard wechseln sich aber nicht nur als Ganzes ab, sondern vermischen sich gelegentlich auch neu! (1962/2025)






