Rezension
Wolfgang Niedeckens inniges Verhältnis zum „Meister“ ist kein Geheimnis, das wußte man auch schon lange, bevor er ein Buch über ihn schrieb; schließlich war es Dylans Musik gewesen, die ihn vor vielen Jahren dazu bewogen hatte, sein Leben der Musik zu widmen und erst in zweiter (oder dritter) Linie der bildenden Kunst. Hier singt er seine Songs, meist in neu getexteten Versionen, manchmal aber auch im Original, und er liest aus „Wolfgang Niedecken über Bob Dylan“, damit man ihn auch versteht, tut er das auf (beinahe) Hochdeutsch. Begleitet wird er nur von Mike Herting am Klavier, er selbst spielt Gitarre und Mundharmonika, ganz so wie einst in den Kölner Kneipen, als Niedecken seine Musikerlaufbahn begann. Es ist eine sehr persönliche Hommage, gleichzeitig auch eine rührende Autobiographie, denn es geht ja weniger um Dylan selbst als um Niedeckens Beziehung zu dessen Werk. Man hört ihm gerne zu auf seiner „Dylanreise“. (2022)