Rezension
Im Vergleich zu diesem vierten Album des gebürtigen Franzosen François Marry klingt der sympathische Hippie-Folk des 2009er „Plaine Inondable“ wie eine Fingerübung. Marry, der einige Zeit in Nord- und Westafrika zugebracht hat und seit Jahren in England (bezeichnenderweise in der Trip Hop-Heimat Bristol) lebt, schöpft hier aus dem Vollen seiner musikalischen Erfahrung und kreiert eine so neuartige wie faszinierende Mischung aus afrikanischer Rhythmik, Chanson-Pop und britischer Indie-Atmosphäre, gesungen mal auf französich, mal auf englisch. Das sollte eigentlich ein ästhetischer Clash sein, überzeugt aber vom ersten Song an. Und das in jeder Hinsicht: Stil, Songwriting, Marrys angenehme Stimme, die detailreichen, doch wohlausgewogenen Arrangements, nicht zuletzt der Klang. Fraglos einer der spannendsten (und gelungensten!) Pop-Neuentwürfe dieser Saison. (2011)