Rezension
Jede andere Band hätte “Hotel California” an den Schluß gesetzt oder wenigstens in der zweiten Hälfte untergebracht, doch das erste und lange einzige Live-Album der Westcoast-Stars beginnt damit. Warum? Weil sie sich’s leisten konnten. Es gibt ja noch so viele andere Songs. Die Band, die zum Zeitpunkt der Albumveröffentlichung schon keine mehr war, leistete sich freilich noch mehr. Reichlich nachträgliche Overdubs etwa, oder “untergemogelte” vier Songs der 1976er Tour (noch mit Randy Meisner). Letztere sind freilich im Grunde erfreulich, denn vier Jahre zuvor hatte zumindest die Band-Chemie noch einigermaßen gestimmt. Davon konnte auf der letzten Tour keine Rede mehr sein; “Eagles Live” war vor allem eine Sache der Vertragserfüllung und wurde dann auch der vorläufige Schlußstrich der Diskographie. Es ist insofern vor allem Zeugnis der Professionalität der Musiker – allerdings auch durchaus ihres Talents, insbesondere den immer wieder bestechenden Harmoniegesang betreffend. (1980/2021)