Zunächst machte die Saxophonistin als Solistin des Trondheim Jazz Orchestra von sich reden; die ersten beiden Alben ihres eigenen Quartetts etablierten sie als feste neue Größe der skandinavischen Jazz-Szene. 2016 spielte sie vier gefeierte Konzerte an der Seite von Chick Corea im New Yorker Blue Note Jazz Club, nun folgt ihr drittes Album, das erste auf dem norwegischen Traditions-Label Odin. Mit ihrem vollen, doch weichen und eleganten Tenor-Ton erinnert sie gelegentlich an den einen oder anderen Giganten der Vergangenheit (Stan Getz und Ben Webster sind erklärte Vorbilder, ebenso Wayne Shorter), stilistisch jedoch folgt Paulsberg ihrem eigenen Pfad. Und der ist voller unerwarteter Wendungen, wie diese sechs Eigenkompositionen beweisen. In den Mitgliedern ihrer Band hat sie dafür echte Brüder im Geiste gefunden, die ihr nicht nur überallhin folgen, sondern auch mal die Führung übernehmen können – vor allem die Soli von Pianist Oscar Gronberg sind so spektakulär wie innovativ und spannend. Das Rhythmus-Duo aus Bassist Trygve Waldemar Fiske und Drummer Hans Hulbaekmo ist freilich auch mit allen Wassern gewaschen…! – Die Aufnahme aus den Athletic Sounds Studios in Halden zeigt: Das Odin-Label hält nach wie vor sein hohes Qualitätsniveau in Sachen Sound! (2016)