Rezension
A capella. Instrumente kommen auf dem ersten Solo-Album der Australierin (die Indie-Nerds von den Bands Bushwalking und Songs kennen mögen) nicht vor. Dafür ihre wundervolle Stimme, mal ganz nackt, mal in verschiedenen Lagen, als kleiner Chor oder Vokal-Trio – oder auch zu unwirklichen Klangflächen aufgeschichtet. Richtig, Björk hat schon mal etwas Ähnliches gemacht, aber Ela Stiles‘ Herangehensweise ist eine ganz andere. Zudem bleibt sie zumindest in der ersten Hälfte des Albums, bestehend aus sechs fragmentarisch wirkenden, doch berückend schönen Song-Miniaturen, nah am ursprünglichen Folk-Song. Auf dem die zweite Seite füllenden „Drone Transitions“ meint man dann, ein Mischwesen aus Sandy Denny und Nico zu hören – die wie ein außerweltliches Keyboard klingenden Soundflächen unter dem eigentlichen Gesang sind freilich wieder ausschließlich aus Stiles‘ Stimme zusammengesetzt. Insgesamt sind es kaum 20 Minuten Musik, doch diese ist von einer Intensität, die den Hörer nicht unberührt lassen kann… – Limitierter Australien-Import! (2014)