Rezension
Man unterschätzt dieses Album leicht. Aber es enthält erstens viel mehr als soliden Heartland-Rock (man muß auf die Details achten, etwa die Orgel in „Lucky Ones“, das Blues-Feeling in „War On Misery“ oder die schimmernde Steel Guitar von „Diamonds And Cigarettes“). Vor allem aber hat Jay Farrar es sich auf die Fahne geschrieben, Brücken zu bauen über die tiefen Gräben und Spalten, die die Trump-Administration in die amerikanische Erde gegraben hat: Etliche dieser Songs zählen zu den lyrisch stärksten in seiner Diskographie (und Farrar war immer schon ein sehr guter Texter). Er ist immer noch eher Beobachter denn Aktivist, aber seine Kommentare zum status quo sind hier nicht distanziert, sondern direkt berührend. (2021)