Rezension
Das dritte Album gilt zu Recht als der Gipfel der Diskographie – was keine Selbstverständlichkeit war, denn der Ausstieg von Gitarrist und Co-Songwriter Jerry Corbitt bedeutete einschneidende Veränderungen, zumal das verbleibende Trio die Stelle nicht neu besetzte. Der Sound ist entsprechend geprägt von Lowell Levingers elektrischem Wurlitzer-Klavier. Mehr denn je würde man die Band (wenn man um die New Yorker Herkunft nicht wüßte) an der Westküste verorten; der federleichte Groove klingt extrem nach Laurel Canyon, für den Charakter von Jesse Colin Youngs Songs gilt dasselbe. Sensibilistischer Folk Rock in höchster Vollendung, und die fehlende Leadgitarre vermißt niemand. Besonders gut wird es, wenn das Trio sich wie etwa in „On Sir Francis Drake“ auf Jazz-Terrain begibt: Das könnte man durchaus Fusion nennen, klingt aber so ganz anders als das, wan man gemeinhin darunter versteht. Besonders viele Platten verkaufte der bescheidene Meistersongwriter Jesse Colin Young nie, auch „Elephant Mountain“ scheiterte an den Top 100. Man darf es aber getrost zu den schönsten und besten Alben der Ära zählen, und eine HQ-Ausgabe wie diese (Mastering: Kevin Gray) hatte es längst verdient! (1969/2023)