Rezension
Die Sängerin machte zwar auch zuvor schon Musik (im Duo Beauty And The Beast mit Michel Ghuzel), aber ihre Begegnung mit dem Pianisten Baptiste Bailly gab ihrer Karriere eine neue Richtung. Richtungen, müßte man korrekterweise sagen, denn auf dem ersten vollen gemeinsamen Album (eine EP erschien bereits 2020) tut sich eine ganze Menge. Es beginnt mit Folk bzw. Gospel und wird bei solchen Wurzeln auch immer wieder Station machen, aber dazwischen ist im Spannungsfeld zwischen Blues, Rock, Country, Bluegrass und Jazz so ziemlich alles möglich. Das kann sogar mal auf echtes Prog Rock-Terrain führen, ohne daß man so recht weiß, wie man da eigentlich hingekommen ist. Man ist eben einfach Arnals sanfter Stimme gefolgt. Aber die ist hier tatsächlich nicht alles. An der Oberfläche ist „Elior“ einfach nur ein wunderschönes Album, und man könnte es dabei belassen – doch wer genau hinhört, wird eine ungeheure Ideenvielfalt entdecken. Für das meist sehr puristische Blues-Label DixieFrog eine ungewöhnliche Veröffentlichung – aber sicherlich keine, die dem Ruf des Labels schaden wird, ganz im Gegenteil: Ein echtes Glanzlicht! (2022)