Die Schellackplatte hatte mit ihrer geringen Spielzeit die großen Ellington-Klassiker der 30er auf drei Minuten begrenzt – wenn die Band aber in Ballsälen und großen Clubs spielte, gingen Nummern wie „The Mooche“ oder „Take The A Train“ selten unter acht Minuten über die Bühne. Schließlich hatte der Duke ja einen Stall voller brillanter Solisten, darunter einige der besten Jazzmusiker aller Zeiten. Die Langspielplatte gab Ellington endlich die Möglichkeiten, deren Kunst sowie sein eigenes Genie als Arrangeur endlich auf Tonträger zu dokumentieren. So enthält diese frühe LP, aufgenommen 1952/53, fünf entsprechend ausführliche Versionen damals schon klassischer Titel. Nicht ohne gewisse Modernisierungen; der ‚A‘ Train etwa hat vorher in Bebop City Station gemacht… Insofern dokumentiert „Uptown“ denn auch den Stand der Band zur Entstehungszeit. Nostalgie war im Grunde ohnedies nie des Dukes Angelegenheit. Von der immer wieder einschüchternden musikalischen Qualität dieser Band (hier mit Paul Gonsalves, Harry Carney, Jimmy Hamilton, Cat Anderson, Clark Terry, Louis Bellson u.a.) abgesehen, war und ist diese LP auch ein Fest für Audiophile – was dank Pure Pleasure nun auch ohne Originalpressung und Mono-Tonabnehmer nachvollziehbar ist. Mono, ja, aber welche Urgewalt kommt hier aus den Lautsprechern! Von der Präzision mal ganz zu schweigen. Allein das donnernde Double Bass-Schlagzeugsolo des großen Louis Bellson im eröffnenden „Skin Deep“ macht die LP zum Erlebnis! Pflichtstück. (1952/2008)