Rezension
Ein weiteres Mal verhandelte Mark Oliver Everett das, womit er sich am besten auskennt: Verlust und Schmerz. Da er sich am zweitbesten mit Songwriting auskennt, hört man ihm auch diesmal wieder so fasziniert wie mittrauernd zu. Niemand trägt sein Herz so kunstreich auf der Zunge wie Everett, und wenn er einen ganzen Songzyklus über das Ende einer Beziehung und die damit verbundene Einsamkeit plus Bewußtsein des Älterwerdens und der Sterblichkeit (desaströs!) einsingt, so hat das bei ihm nichts mit Selbstmitleid zu tun. Zumal Everetts Hoffnungslosigkeit immer wieder ironisch gebrochen wird: Unsere Existenz ist miserabel, aber eben auch: zum Lachen. – Everett nahm das Album selbst im heimischen Keller auf alten Vier-Spur-Maschinen auf. Mit der Konsequenz, daß seine Songs organischer denn je klangen… (2010/2023)