Acht Jahre sind seit „Believers“, dem bisherigen opus magnum des Songwriters aus Birmingham, Alabama, vergangen. Zurück ist er nun mit einem Werk, das vielleicht sogar noch größer ist, dabei aber vollkommen anders klingt: Synthesizer und Rhythmusmaschinen prägen das Klangbild. Und doch klingt das unterm Strich kaum weniger organisch als der Vorgänger. Ein Gefühl der Einsamkeit durchzieht diese seltsam atmosphärischen Songs, von denen drei ambientartige Instrumentals sind, die aber für den Zusammenhalt des Albums notwendig sind. Einsamkeit und Trauer, keine persönliche, sondern eine allgemeine über den Zustand der Menschheit. Es ist eine Art urbaner Blues für das 21. Jahrhundert, den Bondy hier entwirft, gekleidet in eine rührende, dabei unberührbare Schönheit. Solche Alben gibt es nicht oft. Es hat eine seltsame Symbolkraft, daß Bondys Haus, in dem dieses Album aufgenommen wurde, an dem Tag, da es fertig war, abbrannte. (2019)