Rezension
Dieser Jason Butler muß ein sehr sympathischer Mensch sein – denn es ist ja nicht selbstverständlich, daß jemand, der außerhalb eingefleischter Indie-Zirkel weitgehend unbekannt ist, auf seinen Alben die klangvollsten Namen versammelt. Teil der Austiner Szene ist Butler freilich schon seit Jahrzehnten, und offenbar hat der Songwriter und Multiinstrumentalist in dieser Zeit viele gute Freundschaften aufbauen können. Will Oldham war schon auf den ersten beiden Alben unter dem Thee Conductor-Moniker dabei, diesmal allerdings singt er auf sämtlichen Songs; weitere Mitwirkende sind Glen Kotche (Wilco), Kevin Shea, Christopher Cox und das Tosca String Quartet, die allesamt vermutlich mehr oder weniger unentgeltlich mithelfen, Butlers Indie Pop-Vision zu realisieren. Diese ist so originär wie von bemerkenswerter Schönheit: Gleichermaßen verträumt und direkt, von kammermusikalischem Charakter, und doch ist jederzeit auch Raum für eine verzerrte elektrische Gitarre. Eine Welt, in die es durchaus lohnt, einzutauchen, auch wenn der Trip nur von kurzer Dauer ist: Die acht Songs kommen zusammen auf kaum 19 Minuten… (2024)