Rezension
Zum ersten Mal seit 2002 ist der Schweizer hier solo am Klavier zu hören. Er schrieb dafür keine neuen „Module“ (wie er seine straight durchnumerierten Kompositionen prinzipiell nennt), sondern befaßt sich mit sechs ausgewählten, die er bereits mit Ensemble (Ronin oder Mobile) aufgenommen hatte. Mit verblüffenden Ergebnissen. Nicht nur werden in diesen neuen Versionen einige musikalische Vorbilder hörbarer, von Paul Bley bis Arvo Pärt; es ist auch ein reines Vergnügen zu hören, wie Bärtsch mit seinem Instrument kommuniziert. Ein Vergnügen übrigens auch insofern, als daß bei aller pianistischer Präzision und musikalischer Intensität auch Humor durchaus eine Rolle spielt (etwa, wenn einem am Ende von „Modul 26“ unvermittelt die Peanuts in Form von Vince Guaraldis „Linus und Lucy“ begegnen). Ein Album, das in einer Reihe steht mit den großen Klavier-Monumenten des ECM-Katalogs. (2021)