Rezension
Zwar ist das „Schwesterprojekt“ von Pedro Goncalves Crescenti und Peter Rubel, The Düsseldorf Düsterboys, älter; aber International Music (mit Drummer Joel Roters) ist längst die wichtigere Band, spätestens seit dem allseits bejubelten 2018er Debüt „Die besten Jahre“. Die Wurzeln im klassischen Krautrock und Post Punk sind auch auf dem zweiten Album gut hörbar, aber die Band hat ihr Spektrum in viele Richtungen erweitert. Mehr Psychedelia, aber auch mehr Pop (es gibt geradezu beatleeske Momente!) nebst gelegentlichen Ausflügen in ganz andere Gegenden, brasilianische Tropicália etwa. Aber natürlich ist es auch diesmal nicht nur die Musik: So virtuos und elegant wurde in der hiesigen Popgeschichte nur höchst selten mit Sprache umgegangen, germanisches Pathos und andere Peinlichkeiten wird man in Crescentis Texten nicht finden. Ein sehr großer Wurf. (2021)