Das Debüt des Clans ist sehr wahrscheinlich die bedeutendste Hip Hop-LP des Jahrzehnts: Eine Blaupause für so ziemlich alles, was folgte. Und obwohl die Wu-Tangs die Szene in den nächsten Jahren beherrschen sollten, mit einer weitverzweigten Diskographie aus Solo- und Gemeinschafts-Arbeiten: Die Stärke des Debüts erreichten sie nicht wieder. RZAs sparsame Auf-Den-Punkt-Produktion ist heute noch state of the art, der Flow (oder Phlow) ist perfekt. Mit ihm, GZA (a.k.a. The Genius), Ghostface Killah, Ol‘ Dirty Bastard, Raekwon, Method Man, U-God, Inspektah Deck und Masta lla bestand das Ensemble durchweg aus starken, hochkreativen Charakteren – eine derartige Talentballung ist nicht nur im Hip Hop ziemlich einzigartig. Entsprechend vielseitig ist das Ergebnis, wundersamerweise aber dann doch aus einem Guß. Präzise Beats, genialisch eingesetzte Samples und die alten Kung Fu-Filmen entliehene Symbolik halten ein Album zusammen, dessen Größe man auch als Genre-Außenseiter anerkennen kann und muß. (1993/2016)