Wayne Shorter

Etcetera

Label/AN:  Blue Note Tone Poet Series, B002935701
Format:  LP 180g

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Rezension

Eines der Alben, bei denen man wirklich nicht begreifen kann, warum Blue Note es 15 Jahre einlagerte, bevor es 1980 dann endlich veröffentlicht wurde. Aber die Alben wurden Mitte der 60er in einer Menge produziert, die das damals noch unabhängige Label einfach nicht stemmen konnte. Allein im Falle Wayne Shorters kamen in kürzesten Abständen “Night Dreamer”, “JuJu”, “Speak No Evil” und “The All Seeing Eye” – plus “The Soothsayer” und eben “Etcetera”, für die dann eben einfach kein Platz mehr war im Labeletat, man hatte ja auch noch ein paar andere Musiker unter Vertrag. Nichtsdestotrotz ist dieses mit Herbie Hancock, Cecil McBee und Joe Chambers am 14. Juli 1965 eingespielte Album ein den genannten absolut gleichrangiges Meisterwerk. Neuland wird hier reichlich erkundet, indes nicht mit der Machete in der Hand, sondern mit einem Höchstmaß an Feingefühl und Subtilität; “Etcetera” zählt zu Shorters lyrischsten Arbeiten (was dann vielleicht auch der Grund war, die Veröffentlichung zurückzustellen). Das Album gipfelt und endet mit dem elfeinhalbminütigen “Indian Song” – allein für diesen Track gebührt ihm Sternstundenstatus. Was da in diesem Quartett geschieht, zählt fraglos zu den stärksten Jazz-Momenten des Jahrgangs ’65! – Limitierte HQ-Neuausgabe, gemastert von Kevin Gray und gepreßt bei RTI! (1980, rec. 1965/2019)