Alte europäische Schlager in Jazzarrangements für Klaviertrio: Das könnte etwas sein, was man als „ganz lustig“ oder (schlimmer noch) „ganz nett“ beschreiben möchte. Was der junge (aber bereits mehrfach aufgefallene) Zürcher Pianist mit seinen beiden gestandenen Kollegen (Bassist Rätus Flisch und Drummer Tony Renold prägen seit vielen Jahren die Schweizer Jazzszene und haben mit vielen internationalen Größen zusammengearbeitet) hier mit den Vorlagen anstellen, ist aber weit mehr. Mit ebensoviel Respekt wie Humor deuten sie die Lieder um, machen echte Standards daraus – und in den meisten Fällen scheinen die vermeintlich sattsam bekannten Melodien förmlich aufzublühen. So hat man „O Sole Mio“, „Azzurro“, „Einsamer Hirte“, „On My Way To L.A.“, „Quando Quando Quando“ und „Über sieben Brücken mußt Du gehn“ nicht nur noch nicht gehört – man hätte es sich auch kaum vorzustellen vermocht. (2017)