Rezension
Dieses Album hätte eigentlich eine Sensation sein müssen – aber die Zeichen standen damals auf Soul Jazz und Fusion, und so blieb dieses sagenhafte Meisterwerk (akustisch instrumentiert und die Möglichkeiten des modalen Jazz weiter erforschend, mit einem deutlichen Seitenblick auf afrikanische Wurzeln) zunächst drei Jahre unveröffentlicht und dann weitgehend unbemerkt. Dabei ist schon die Besetzung stupend, kann man hier doch von einer einzigartigen Verschmelzung der klassischen 60er-Formationen der Giganten John Coltrane und Miles Davis sprechen: hier Tyner und Schlagzeug-Genie Elvin Jones, dort Wayne Shorter und Ron Carter – ergänzt von Gary Bartz und auf drei der vier Stücke von Alice Coltrane! Die Musik hält, was die Besetzung verspricht – insbesondere für die Shorter-Diskographie darf man das Album als essentiell betrachten, aber Raum für grandiose Soli gibt es hier für alle Beteiligten. Bis heute sträflich vernachlässigt, ist dies die erste Vinylausgabe seit gut 40 Jahren! (1973, rec. 1970/2023