Rezension

Die Initialen stehen schlicht für den Inhalt: Franz Ferdinand und Sparks. Richtig, die schottischen Indie-Helden und die mehrere Pop-Zeitalter älteren Glam-Intellektuellen Ron und Russell Mael. Was wie eine der unwahrscheinlichsten Paarungen der Musikgeschichte wirkt, hat eine lange Vorgeschichte: Schon kurz nach dem Debüt der Schotten anno 2004 schickten die Maels ihnen einen Song, an dem sie gemeinsam mit den Newcomern arbeiten wollten. Die vollen Terminkalender beider Parteien ließen die Sache im Sande verlaufen; dann kam eines Tages – neun Jahre später – der Zufall ins Spiel: Während einer Tour durch Kalifornien war FF-Chef Alex Kapranos auf dem Weg zum Zahnarzt – und rannte auf offener Straße in das Brüderpaar. Diesmal beschloß man, Ernst zu machen – und nach einem Jahr des Online-Ideenaustauschs traf man sich im Studio, um ein komplettes Album aufzunehmen. Das Ergebnis ist von geradezu ungeheurer Brillanz, und wer’s nicht glaubt, höre das selbstironische „Collaborations Don’t Work“, natürlich einer der besten Songs der Zusammenarbeit. Deren oben genannter Ursprung „Piss Off“ nun endlich auch realisiert wurde, gleichfalls ein Highlight. Wobei Schwachstellen generell nicht auszumachen sind: FF liefern Hooks und Stringenz, die Maels den überdrehten Cabaret-Einschlag. Die einen klangen noch nie so glamourös, die anderen vielleicht seit „Kimono My House“ nicht mehr so infektiös. Was immer bei Supergroups schief gehen kann: Dieses Album ist ein Paradebeispiel dafür, was geschehen kann, wenn’s mal wirklich aufgeht! (2015)