Rezension

Tja: Die sind wahrscheinlich wirklich so gut, wie die britische Presse schon beim Debüt behauptet hat. Da jenseits des Kanals bekanntlich der Hype zuhause ist, nimmt man als Kontinentaleuropäer nicht mehr alles so ernst, was von der Insel kommt. Aber diese Band, die nun nach einem Jahr ihr zweites Album vorlegt, scheint all die Aufregung, mit der sie rezepiert wurde, wirklich verdient zu haben. Denn „Favourite Worst Nightmare“ ist noch atemloser, vibrierender, nervöser als der Erstling – und bei alldem auch hörbar reifer. Die Bandmitglieder sind ja alle immer noch kaum 20, aber dieses eine intensive Jahr Dauer-Tour (plus Studioarbeit fürs zweite Album!) hat die Arctic Monkeys hörbar nach vorne gebracht. Wenn nicht irgendwann einer von den jungen Menschen durchdreht und die Band am Erfolg zerbricht, werden sie womöglich doch die wichtigste britische Band ihrer Generation. Vielleicht sind sie’s auch schon. Und das mit einer Musik, die im Grunde wirklich nicht kommerziell ist: Matt Helders dominantes, tödlich präzises Schlagzeug und die zynische Arroganz in Alex Turners Stimme sind keine Zutaten, aus denen man normalerweise Hits baut. Die Arctic Monkeys machen keine Musik, die man beim Bügeln hört oder als Background beim Abendessen goutieren könnte. Hier klingt Rock’n’Roll wirklich nochmal gefährlich – ein bißchen wenigstens. (2007)