Rezension
Ihr Debüt (sehen wir von einem frühen, selbstverlegten Erstversuch im Jahre 2013 ab) erschien 2017 ausgerechnet bei einem Hiphop-Label, was daran lag, daß die junge Künstlerin, noch keine 20, sich einen Namen als Fotografin in ihrer Heimat gemacht hatte und für das Awful-Label bereits mehrere Shootings gemacht hatte. Dort wurde man dann auch auf ihr Songwriting-Talent aufmerksam – und veröffentlichte kurzerhand ein Album, auch wenn das so gar nicht zum Profil des Labels paßte. Denn Websters Indie Folk hat mit Rap wirklich gar nichts zu tun, mit Country umso mehr – Fiddle und insbesondere Pedal Steel sind wesentliche Instrumente ihrer Songs. In deren Zentrum freilich stets ihre lakonische, aber warme Stimme steht. Der Durchbruch in der Songwriterszene gelang ihr dann mit dem Folgewerk „Atlanta Millionaires Club“ (2019), erschienen auf dem sehr viel besser zu ihr passenden Label Secretly Canadian. Daß der Vorgänger ein Geheimtip blieb, lag allerdings gewiß nicht an den Songs. Wovon man sich nun endlich auch auf Vinyl überzeugen kann, nachdem Secretly Canadian die Rechte daran übernommen hat. (2017/2021)