Rezension
Auch anläßlich des vierten Albums darf man sich die Köpfe heißreden darüber, ob diese Band jetzt Tanzmusik macht oder Jazz. Wobei die eigentliche Frage ja die ist, warum zum Teufel sich das gegenseitig ausschließen sollte – es gab ja eine Zeit, da man bei Jazzmusikern diesbezüglich auf völliges Unverständnis gestoßen wäre. Wie auch immer, neben Funk, Neo-Soul, Reggae, Afrobeat und allerlei Club-Sounds stehen hier eben auch grandiose Soli, etwa von Saxophonist Denis Scully oder Keyboarder Lewis Moody, die es so normalerweise auf dem Tanzboden nicht gibt. Nubiyan Twist (hier erstmals mit der grandiosen neuen Leadsängerin Aziza Jaye!) vereinen einfach das Beste aus vielen Welten. Zum Stillsitzen ist ihre Musik (auch mit spannenden Gastauftritten angereichert, etwa von Seun Kuti und Nile Rodgers!) definitiv ungeeignet. Gut zuhören sollte man angesichts ihrer Vielschichtigkeit allerdings durchaus. Kann man ja auch beim Tanzen. – Weißes Vinyl. (2024)