Das ist buchstäblich brennende Musik, von den ersten Takten von „Hambone“ an. Brennend vor Wut, aber auch vor Kreativität, und durchaus auch zu subtilen Zwischentönen fähig – etwa in einer faszinierenden Neudeutung von Duke Ellingtons „Prelude To A Kiss“. Im Zentrum steht ein von Shepp gesprochenes, kurzes Requiem für Malcolm X (um jeden Zweifel an der Intention dieser Musik auszuschließen); am Ende eine bizarre Version von „The Girl From Ipanema“, mit der Shepp ein deutliches Zeichen dagegen setzt, daß Jazz (nicht zuletzt durch den Bossa Nova-Boom) zur massentauglichen Musik für ein weißes Publikum wurde. Die Gefahr, daß „Fire Music“ jemals als Easy Listening mißverstanden werden könnte, besteht allerdings auch mehr als ein halbes Jahrhundert später kaum… (1965/2019)