Rezension
Auch nach so vielen Jahren immer noch ein erstaunliches Album. Denn das Debüt der Sängerin und Pianistin war eigentlich kein Soul-Album, sondern ein seltsamer Hybrid mit hohen Jazz- und Folk-Anteilen. Besetzt mit überwiegend Jazz-Musikern (Gitarrist Bucky Pizzarelli, Ron Carter am Bass, die Bläser etwa Saxophonist Frank Wess, Trompeter Joe Newman und Posaunist Benny Powell), das Repertoire außerordentlich divers: Das noch junge „Compared To What“ eröffnet, es folgt das spanisch gesungene „Angelitos Negros“, dann der erste von zwei Donny Hathaway-Songs, ein Gospel, Leonard Cohens „Hey, That’s No Way To Say Goodbye“. Es gibt in dieser Ära eigentlich kaum Vergleichbares (allenfalls bei Nina Simone), und daß Flack damit nicht nur die R&B-, sondern auch die Billboard-Pop-Chartspitze erreichte, ist ebenso ein Wunder wie das Album selbst. Abgesehen von einer streng limitierten Deluxe-Ausgabe im Jahre 2020 (als Paket mit zwei CDs) erstmals seit über 40 Jahren auf Vinyl; sollte man nicht verpassen! (1969/2023)