Rezension

Nilssons letztes Album wurde in den USA erst gar nicht mehr veröffentlicht. Das drei Jahre nach “Knnillssonn” aufgenommene Werk (bei dem der Sänger abermals auf gute Freunde wie Ringo Starr, Klaus Voormann, Danny Kortchmar, Donald “Duck” Dunn, Steve Cropper (der auch produzierte!), Dr. John, Lowell George oder Van Dyke Parks zurückgreifen konnte) erschien praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Es ist wahr: Nilssons Stimme war schon längst nicht mehr dieselbe, er hatte sie mit Unmengen Alkohol und Zigaretten ruiniert, die einst strahlenden Höhen existierten nicht mehr. Seine unfehlbare Musikalität und sein Feinsinn aber waren unversehrt. Rock’n’Roll hört man auch hier eher selten, aber dafür wundervollen, kunstvoll arrangierten Pop, gerne über leichten Karibik-Grooves oder auch mal Soul-Terrain streifend. Eine Wiederauflage, für die man ruhig ein wenig dankbar sein darf. Schon allein für Nilssons Version von “Bright Side Of Live” (genau, “Life Of Brian”). Der Eric Idle-Song ist ein perfektes Ende für die Schallplattenkarriere dieses so großartigen wie tragischen Musikmenschen. (1980/2013)