Rezension

Es ist einige Zeit her, daß den Texanern mit ihrem zweiten Album „The Trials Of Van Occupanter“ (2006) ein zeitloses Indie-Pop-Meisterwerk gelang. Zwei weitere erstklassige Alben folgten; das letzte, „Antiphon“ von 2013, war insofern besonders bemerkenswert, als daß die zentrale Bandfigur (Sänger, Gitarrist, Hauptsongwriter) zuvor die Band verlassen hatte; der bis dato in der zweiten Reihe stehende Eric Pulido dessen Ämter aber so souverän übernahm, daß kein Qualitätsabfall zu bemerken war, ganz im Gegenteil. In der Folge allerdings engagierte Pulido sich anderweitig, etwa mit der Supergroup BNQT (mit u.a. Jason Lytle, Alex Kapranos und Fran Healy) und solo. Doch 2021 fand die Band überraschenderweise wieder zusammen – und knüpft nun an den Lauf jener drei Alben nahtlos an. Mit einem Album zwischen Folk-Pop und gedimmter Psychedelia, beinahe verschwenderisch melodiös und voller wundersamer Details, benannt nach dem Anfang der 2000er auf dem historischen Gelände des Woodstock-Festivals in Bethel, NY, erbauten Amphitheater. Angeblich war es der 2018 verstorbene Vater von Keyboarder Jesse Chandler, weiland Besucher des Woodstock-Festivals, der jenem im Traum erschienen war mit der Bitte, die Band wieder zusammenzubringen und ein neues Album aufzunehmen. Eine schöne Geschichte, und wer diese Platte gehört hat, wird sie gerne glauben. (2022)