Rezension
Mit dem überwältigenden Erfolg der aus Dacus, Phoebe Bridgers und Julien Baker bestehenden Indie-Songwriter-Supergroup Boygenius wurde sie unversehens zum Superstar, mit allen Konsequenzen, Major-Plattenvertrag inklusive. Da wäre sie nun nicht die erste, die solchen Aufstieg mit ihrer musikalischen Identität bezahlt. Doch man muß sich keine Sorgen machen: Ja, man hört den höheren Studio-Etat. Aber den zu nutzen ist noch lange kein Ausverkauf. Zumal Dacus und Koproduzent Blake Mills (neben Dacus‘ bewährtem Partner Jake Finch auch Kern der Studioband) die Technik nicht übertrieben einsetzten, sondern nie weiter, als es der jeweilige Song verträgt. Und manche brauchen eben nicht mehr als eine akustische Gitarre. Doch auch dort, wo die Arrangements üppiger sind (etwa im fabelhaften Titelsong, in dem ihre beiden Bandkolleginnen mitwirken) bewahren die Songs sich Zärtlichkeit, Intimität und vor allem Authentizität. Das ist eine schwierige Balance, die nur wenigen gelingt. Schön, daß Dacus zu dieser kleinen Gruppe gehört. (2025)