Kluster, Cluster, Qluster. Nachdem er eben erst ("Qua", 2009) ein neues Cluster-Album mit Kollege Dieter Moebius veröffentlicht hat, benennt der 76jährige Elektronik-Altmeister Hans-Joachim Roedelius das Genre-Flaggschiff noch einmal um und geht mit dem halb so alten Onnen Bock (hauptberuflich u.a. Tontechniker für die Berliner Philharmoniker!) eine neue Partnerschaft ein. Von erhabener Strenge und Klarheit sind die sieben Klanglandschaften, offensichtlicher Humor findet sich nur in den Titeln ("Auf der Alm", "Zartbitter", "Wurzelwelt", "Haste Töne"). Mit Popmusik hat das nichts zu tun, soweit man den Begriff auch fassen mag – auch wenn manch ein Tiefbass selbst einen Bill Laswell vor Neid ergelben lassen kann. Der Klang spielt hier ohnedies eine wichtige Rolle – man hört dem Album in jeder Sekunde an, daß beide Musiker nicht nur sehr bewandert in Studiotechnik sind, sondern absolute Meister dieser Profession. Ein fabelhafter Neuanfang, dem laut Roedelius noch wenigstens zwei Alben folgen sollen! (2011)