Sinatra hatte die Bossa-Welle zunächst an sich vorüberschwappen lassen, als er 1967 beschloß, Versäumtes nachzuholen. Selbstverständlich mit dem besten der zeitgenössischen brasilianischen Komponisten als Partner – bis auf drei sind denn auch alle Titel dieses Albums Jobim-Originale. Dazu sanfte und trotz Streicher durchaus sparsam zu nennende Arrangements von Claus Ogerman. Das Faszinierende: Sinatra zeigt hier Facetten seiner Stimme, die er bis dahin vollständig für sich behalten hatte. Und der Kontrast, der sich einstellt, wenn Jobim selbst ans Mikrophon tritt, ist von besonderem Reiz und zeigt die Unterschiedlichkeit zweier Gesangskulturen, ohne die Songs auseinanderbrechen zu lassen. Ausnahmeplatte, noch dazu mit hohem Gänsehautfaktor! (Beinahe hätte Franke dafür den dritten Grammy in Folge für das Album des Jahres bekommen – der ging dann aber an „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“…)(1967/2017)