Rezension
Der Mann kommt ja eigentlich wirklich aus einer anderen Welt, einer vergangenen. Er arbeitet wie die großen Country-Sänger von einst: Die nahmen wenigstens ein Album im Jahr auf, oft auch zwei oder gar drei, wann immer sie halt genug gute Songs beisammen hatten, dazwischen waren sie „on the road“. Lauderdales Albumfrequenz ist zwar nicht ganz so hoch (auf mindestens eins im Jahr kommt er aber seit 2006), dafür kommen seine Alben ohne „Filler“ aus: Seine Songs sind immer gut bis sehr gut, oft brillant. Hier auch. Mal versieht er einen mit einem psychedelischen, mal mit einem funkigen Einschlag; niemals stört er damit den Albumfluß oder verstört einen auf sein grundsätzliches Genre abonnierten Hörer. Manche Songs sind tragisch, manche witzig. Aber sie alle müssen aus einer anderen Welt kommen: Meister-Handwerker wie Lauderdale sind in dieser eigentlich ausgestorben. (2019)