Rezension
Es war schon ein ziemlich großes bißchen mehr, was die Briten aus Wigan, Greater Manchester, im Jahr nach ihrem Debütalbum erlebt hatten: Abgefeiert von der Kritik, umjubelt von Fans auf der ersten UK-Tour als Headliner, ersten US-Auftritten und einem Festival-Auftritt nach dem anderen. Der Erwartungsdruck für das zweite Album war also gewaltig, doch die junge Band hielt ihm stand. Und lieferte ein Werk ohne Füllmaterial ab, elf grandiose Songs in bester britischer Indie-Pop-Tradition (von The Housemartins bis The Coral), mal mit melancholischem Unterton, mal euphorisierend, allesamt von einer erstaunlichen songwriterischen Reife zeugend, insbesondere für eine Quartett, dessen Mitglieder immer noch kaum über 20 sind. Alex Moore ist ein Sänger, der seine Seele auf der Zunge trägt – man muß ihm zuhören. Und Melodien fallen dem jungen Mann ein, die einen sehr großen Teil der derzeit Stadien füllenden Konkurrenz beschämen sollte. Die Hürde des zweiten Albums hätten sie kaum souveräner nehmen können. (2023)