Rezension
Ob mit oder ohne Project, ein Alan Parsons-Album ist immer schnell als solches erkennbar. Dieses sechste „Solo“-Album ist alles andere als eine Ausnahme – wobei es stilistisch vor allem einem bestimmten Gipfel der Project-Diskographie verpflichtet ist: Es hätte genau so auch als unmittelbarer Nachfolger von „Eye In The Sky“ erscheinen können. Wobei sich auch deutliche Anknüpfungen an andere frühe Meisterwerke finden. Den Opener „Fare Thee Well“ darf man wohl denn auch als späten Nachruf auf seinen 2009 verstorbenen Lieblingssänger Eric Wollfson interpretieren. Er hätte gut auf dieses Album gepaßt, wobei Parsons natürlich auch fähige Ersatzleute gewinnen konnte, etwa Tommy Shaw (Styx) oder David Pack (Ambrosia), neben den weniger bekannten, doch nicht minder talentierten Mark Mikel, P.J. Olson oder Tabitha Fair. In zwei Songs läßt sich der 73jährige auch selbst hören, darunter das auf dem langsamen Satz von Antonin Dvoraks „Symphonie aus der Neuen Welt“ basierende „Goin‘ Home“. Daß das Album meisterlich produziert ist, bedarf wohl keiner Erwähnung. Seit längerer Zeit die erfeulichste Fortsezung der Diskographie. (2022)