Rezension
Zur Erinnerung: Gary Olson ist der Kopf von Ladybug Transistor und damit so etwas wie der sanfte Riese unter den kreativen Köpfen des legendären Elephant 6-Kollektivs. Das letzte Bandalbum liegt nun fast eine Dekade zurück, wirklich auf der Liste hatte man Olson nicht mehr. Auftritt Ole Johannes und Jorn Åleskjær. Die norwegischen Produzentenbrüder hatten sich mit Olsons Band während mehrerer Tourneen in den frühen 2000ern angefreundet und schon vor einiger Zeit den Wunsch geäußert, mit ihm ein Soloalbum aufzunehmen. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden dann Ideen zwischen Brooklyn und Oslo hin- und hergeschickt. Das resultierende Album klingt erstaunlicherweise eher so, als sei es innerhalb eines viel kürzeren Zeitraums live im Studio entstanden: Spontan, direkt, dabei herrlich entspannt. Die Norweger setzten Olsons angenehmen Gesang und sein charakteristisches Trompetespiel wunderbar in Szene, Joe McGinty (Psychedelic Furs, Ryan Adams, Kevin Ayers, Martha Wainwright u.v.a.) steuerte strahlend-transparente Streicherarrangements bei. Solche Platten kommen normalerweise aus Schottland. Vielleicht ist das ja die Schnittmenge zwischen Downtown New York und der ländlichen Peripherie von Oslo… (2020)