Rezension
Saxophonist Igo Chico hatte Africa 70 verlassen – und der Bandleader beschloß, den Job selbst zu übernehmen. Wie talentiert er auch diesbezüglich war, kann man am langen Intro des Titeltracks hören, der mal wieder alleine schon genügen würde für eine Maximalbewertung – aber natürlich sind die beiden Tracks auf der B-Seite genau so gut. Inhaltlich verhandelt Kuti hier die verheerenden Folgen des Kolonialismus in seiner Heimat und geht insbesondere mit „europäisierten“ Afrikanern hart ins Gericht – freilich zu unwiderstehlichen Grooves und mit herrlichen Improvisations-Passagen. Selten klang politische Musik so sexy und aufregend. Eines der ganz essentiellen Kuti-Alben; ein Gipfel selbst innerhalb des durchgehenden Höchstniveaus jener Jahre. (1973/2023)