Rezension
Sie trafen sich erstmals anno 1997 bei den Sessions zu John Lee Hookers letztem Album – der Neo-Traditionalist Harper und der eine Generation ältere, legendäre Harmonika-Spieler, der selbst für Genre-Pioniere wie Big Joe Williams (1903-1982) schlicht der Beste war, in einer Klasse mit Little Walter oder Sonny Boy Williamson. Gemeinsame Auftritte oder Gastspiele gab es seither immer wieder; doch erst 2013 hatten die beiden – endlich – ein ganzes gemeinsames Album eingespielt. Ein Album, das den jüngeren der beiden Partner in einem konsequenten Roots-Kontext zeigte wie seit Beginn seiner Karriere keine seiner LPs mehr. Wobei es für niemanden, der Harpers Karriere verfolgt hat, ernsthaft eine Überraschung sein konnte, daß dieser Mensch den Blues spielen kann. Was hier in verschieden starken Besetzungen geschieht – wobei auch die rockigeren Nummern großartig sind, von den rein akustischen aber definitiv übertroffen werden, allen voran dem zentralen Albumhöhepunkt „I Ride At Dawn“: Eine Blues-Zelebrierung von fast gespenstischer Atmosphäre, wie man sie selbst in der Glanzzeit der Gattung nur selten gehört hat… – Neuausgabe zum 10. Albumgeburtstag auf Craft Recordings! Der deutsche Vertrieb wird nur einmal Ware bekommen, wird also nicht lange erhältlich sein… (2013/2023)