Rezension
Man darf nicht vergessen. Man schrieb das Jahr 1994, und die späte Vollendung von „SMiLE“, dem mythenumranktesten „Lost Album“ der Popgeschichte, war noch reine Utopie. Dann kommt da dieser Ire, der zwei Jahre vorher einigen aufmerksamen Hörern bereits mit dem hübschen, viele Beach Boys-Elemente aufgreifenden „Santa Barbara“ aufgefallen war, und legt dieses Album hin: Eine perfekte Mischung aus kalifornischem Schönklang und dezenter Verschrobenheit (in der zweiten Hälfte auch etwas mehr als dezent) auf den Spuren von Brian Wilson und Van Dyke Parks. Wobei O’Hagan durchaus durchblicken ließ, daß er mehr war als ein Fan, der deren musikalische Zaubertricks durchschaut hatte und sie zu reproduzieren in der Lage war. Ein Stück reine Pop-Magie, das wie nichts klang, was in jenen Jahren aus dem Brit Pop-dominierten Inselreich kam. (1994/2025)