Rezension
Labelchef Werner Meyer war auf die Idee gekommen, den britischen Songwriter und den legendären Can-Schlagzeuger zusammenzubringen. Eine Kombination, so unwahrscheinlich wie überzeugend, wie das erste gemeinsame Album „The Obscure Department“ (2013) belegte. Offenbar waren beide Musiker so voneinander angetan, daß die Zusammenarbeit tatsächlich eine Fortsetzung erfuhr – Und das Ergebnis fasziniert nicht weniger als beim Vorgänger. Liebezeits sofort identifizierbares Charakter-Drumming entfaltet im Zusammenhang mit akustischer Singer/Songwriter-Musik eine intensivere Wirkung denn je: Hypnotischer als etwa im Titelsong dieser LP klang er selten. Aglajas Camphausens Cello sorgt diesmal für eine Erweiterung des Klangfarbenspektrums (sehr bemerkenswert etwa in „The Gardener“), gelegentlich ist auch ihre Stimme (und die von Coynes Ehefrau Wendy) zu hören. Coyne selbst zeigt sich abermals als Meister-Songwriter (liegt ja in der Familie); doch es ist Liebezeits Rhythmik, die seine Songs erst in den Himmel hebt. Großes Tennis, dazu in spektakulär guter Klangqualität! (2014)