Rezension
Daß man den Blues auch mit einer warmen, weichen Stimme singen kann, bewies schon „Mississippi“ John Hurt. Stimmlich gehört der seit 2016 in Berlin lebende (in Deutschland ist das Roots-Music Publikum ungleich größer als in den USA, bei weniger höchstklassiger Konkurrenz) Will Jacobs sicherlich in diese Tradition. Gitarristisch kann er alles, von klassischem Chicago-Sound über Vintage-Soul bis zu auf den Punkt gegartem Funk, alles mit unverschämt lässigem Flow gespielt. Daß er sein (mit 20 Jahren vergleichsweise spätes) Debüt nun gleich auf einem der heute international bedeutendsten Genre-Labels aufnehmen durfte, scheint angesichts des geballten Talents, dessen man hier Zeuge wird (auch in songwriterischer Hinsicht), nur gerecht! (2022)