Rezension
Schön, daß der in Nashville lebende Kanadier (nicht zu verwechseln mit seinem US-gebürtigen Namenszwilling) trotz seiner Tätigkeit als gefragter Roots Music-Produzent zwischendrin dann doch immer mal wieder Zeit für ein Album findet. Denn bei Dawson findet man alles, was das Americana-Herz sich wünschen kann: Zum einen die ganz hohe Songwriting-Schule, zum anderen eine beachtliche stilistische Bandbreite innerhalb der Gattung, vom Bluegrass-gefärbten Folk über den entspannten Tulsa-Sound eines J.J. Cale bist zum Ur-Roots-Rock von The Band, gerne auch mit Soul-Tönen eingefärbt in Form von Bläsern oder gospelgeschulten Background-Sängerinnen – nicht irgendwelchen, sondern solchen wie z.B. Allison Russell. Womit wir bei der Besetzung wären – bei Dawsons Vernetzung in der lokalen Szene ist es natürlich kaum ein Wunder, daß man hier einigen Topmusikern, etwa Meister-Fiddler Fats Kaplin, Drummer Jay Bellerose oder Bassist Jeremy Holmes, begegnet. Wobei Dawson selbst bekanntermaßen ja auch ein exzellenter Picker ist! Americana deluxe, viel besser geht nicht. (2022)