„Goo“ war ein Präzedenzfall: Eine Band, die wie kaum eine andere mit dem Underground identifiziert wurde, lief sozusagen zum Feind über – dem Majorlabel Geffen Records nämlich. Und bewies, daß man damit nicht seine Identität verlieren muß: Sonic Youth hatten einen Vertrag ausgehandelt, der ihnen völlige künstlerische Freiheit garantierte. Und „Goo“, der Nachfolger des Alternative-Rock-Manifestes „Daydream Nation“, war denn auch alles andere als Ausverkauf. Die Band klang so aufregend wie zuvor. Der Unterschied war nur: Jetzt wurde sie gehört. Das Marketing-Budget von Geffen führte zur ersten Top 100-Notierung und ins Vorprogramm von Neil Young (dessen Ikonisierung zum Alternative-Urvater ungefähr hier seinen Ursprung hat). (1990/2015)