Rezension

Die Originalpressung war 1974 noch unter der Bezeichnung “Dollar Brand Duo” erschienen, wobei der Pianist seinen islamischen Namen ja bereits 1969 angenommen hatte. Mit seinem südafrikanischen Landsmann Johnny Dyani am Kontrabass und als zweitem Sänger (!) nahm Ibrahim zwei Traditionals und vier eigene Stücke auf, die sich zu einem Album verbinden, das tief in der Musik des Kontinents wurzelt (vom arabischen Norden bis tief in den Südzipfel) und diese mit amerikanischem Jazz von Gospel bis Free kurzschließt – eine einzigartige Musik, die noch ein halbes Jahrhundert später nichts von ihrer Magie verloren hat. Allmusic-Rezensent Brian Olewnick nennt es “one of the single most beautiful recordings of the ’70s”; andere namhafte Kritiker fanden ähnliche Worte für dieses zutiefst spirituelle Werk. Einer der größten Momente ist es, wenn die beiden zweistimmig das islamische Gebetslied “Adhan / Allah-O-Akbar” in ein Spiritual verwandeln – eindrucksvoller wurde selten für Toleranz unter den Religionen plädiert. – Seit gut 35 Jahren nicht auf Vinyl zu haben; die Wiederauflage ist streng limitiert und erscheint im Rahmen der “Final Vinyl”-Kampagne des Edel-Vertriebs! (1974/2024)