Man muß nicht lange raten, um zu wissen, wer der „Man Without A Soul“ ist. Als aufgeklärter, kritisch denkender Amerikaner hat man es derzeit nicht leicht; Künstler wie die 67jährige Songwriterin haben immerhin ein Ventil für ihre Wut. Wütend klingt vieles auf diesem Album, Williams‘ Band aus Stuart Mathis, David Sutton und Butch Norton wird oft von der Leine gelassen. Natürlich gibt es auch diese zerschossenen, brüchigen Balladen, die nur Williams so singen kann („Big Black Train“), aber es sind die lauten, dreckigen Songs, die das Album dominieren, und Blues und Rock sind gegenwärtiger als Williams‘ ursprüngliches Metier. Nicht wenige Songs fühlen sich an wie ein gereiztes Raubtier unmittelbar vor dem Sprung. (2020)