Es gab eine Zeit, da bedeutete der Name Elton John nichts weniger als die Steigerungsform, nein, den Superlativ von „Pop“, und „Goodbye Yellow Brick Road“ war der monumentale Gipfelpunkt dieser Ära. Schon das Erscheinungsbild des Albums ließ keine Fragen offen: Ein Doppelalbum in einem prachtvollen Tryptichon-Klappcover (hier übrigens eindrucksvoller denn je). Die Musik darin sprengte ebenfalls jeden Maßstab, schon der elfminütige Opener „Funeral For A Friend (Love Lies Bleeding)“ verband in ungekannter Weise Prog und Glam, die wesentlichsten Strömungen der Zeit. Der Melodiker John wuchs hier über sich selbst hinaus, die Arrangements sind überlebensgroß, pathetisch, aber nie banal. Mit „Candle In The Wind“ schrieb Elton seine vielleicht großartigste Ballade überhaupt, und sie gehörte damals Marilyn Monroe und niemandem sonst. – Auch unter audiophilem Aspekt ist diese Wiederauflage ernstzunehmen: Gemastert immerhin von Bob Ludwig und unter Verwendung der analogen Originaltapes! (1973/2014)